Als wir am Montagmorgen (24.06.2019) zu unserer göttlichen Mission aufbrachen, war uns noch nicht bewusst, dass sich diese als wahrer Härte-Test herausstellen sollte.
Alles begann mit einer Zugfahrt von Wien-Meidling nach St. Pölten und der anschließenden Busfahrt nach Kapelln (Niederösterreich). Dort begann die erste Phase unseres Kreuzzuges: Auf dem Jakobsweg von Kapelln nach Herzogenburg wurden eifrig Kirschbäume geplündert, der Mittelpunkt Niederösterreichs besichtigt, sowie Schuhe, bei welchen die Sohle abgerissen war, wieder angepickt.
Erschöpft kamen wir im Stift Herzogenburg an und stimmten sogleich ein Chorgebet mit den Augustiner Chorherren an. Danach wurden wir von ihnen zum Mittagessen eingeladen. Nachdem wir am Mittagstisch mit den Augustinern geplaudert und vorzüglich geschmaust hatten, begaben wir uns zur Mittagsrast in den Stiftshof und suchten vergeblich die stiftseigene Schafherde.
Halbwegs ausgeruht, zogen wir weiter und die zweite Phase unseres Martyriums begann. Obwohl wir gelegentlich kurze Stopps zum Erholen und Trinken machten, bemerkten wir bei unserem letzten längeren Jausenpäuschen, dass uns unsere Kräfte schon langsam verließen. Kein Wunder: Laut Navi-Tracking-App haben wir insgesamt sagenhafte 30,5km zurückgelegt!
Greifbar nahe schien das Stift Göttweig, dass sich auf einer Anhöhe befand. Den Weg dorthin zu finden und zu überwinden war jedoch nicht einfach. Nachdem wir mit Jubel- und Erschöpfungsrufen den Waldpfad zum Stift bezwungen hatten, genossen wir eine kühle und dringend nötige Dusche, sowie ein herrlich gegrilltes Abendessen. Schließlich legten wir uns todmüde im Schlafsaal zur Ruhe.
Am nächsten Morgen bekamen wir eine informative Stiftsführung und durften die fabelhafte Aussicht von einem Balkon des Stiftes genießen.
Mit bleiernen Füßen voller Blasen schulterten wir ein letztes Mal unsere Rucksäcke und brachen nach Furth auf, um dort den Zug nach Krems zu erwischen. Während wir in Krems auf den Anschlusszug nach Wien warteten, nützen wir die Zeit um uns mit einem kühlen Eis zu stärken.
Am Bahnhof Wien-Meidling endete unser zweitägiges Abenteuer, dass uns zwar körperlich viel abverlangte, aber auch sehr lange in guter Erinnerung bleiben wird!
Lucas Gruber (7A)